26. März 2014
Seltsamer Weise war ich bis zu diesem Tag noch nie im Berliner Dom gewesen, was eine Schande ist. Jeder der nach Berlin kommt MUSS sich den Dom anschauen. So wunder-, wunderschön und friedlich.
Ich hatte an dem Tag wie meist meinen schönen großen, warmen Schal von Amma mit den großen OM Zeichen und dem Gayatri Mantra an.
Die Dame am Einlass sprach mich bei Eintrittskarten-Kontrollieren darauf an, weil er ihr so gut gefiel. Eine ganz reizende Person und sehr freundlich.
Dann betrat ich den Hauptraum. Ich ging ein paar Schritte, schloss die Augen und atmete erstmal tiiiief ein. An solchen Orten bleibt die Welt einfach vor der Tür. Hier steht die Zeit still, man betritt wahrlich einen anderen Raum.
Die Weite und Helligkeit dieses Domes ist unglaublich. Hier kann die Seele atmen.
Die Kanzel ist aus schönstem Marmor. Ich bin ein sehr sinnlicher Mensch und muss immer alles anfassen um es voll zu erfassen. Das Marmor ist wunderbar kalt, glatt und weich. In den Altarraum scheint gerade die Sonne, wie inszeniert. Es ist recht bewölkt heute, so verschwindet die Sonne auch kurze Zeit wieder.
Neben mir ist eine kleine Reisegruppe mit einer Dame, die gerade erklärt, dass der Dom so groß ist, dass man den Friedensengel, die Goldelse, hier komplett reinstellen kann. WOW!
Und die Fresken in der Kuppel hätten eine Größe von 30 qm.
Ich blicke nach oben und drehe mich langsam um die eigene Achse. Es ist wie ein kleiner Blick in die Ewigkeit.
Ich schlendere durch die Reihen, einmal den Kreis vollendend. Dann entdecke ich das Schild „Kuppelrundgang„. Da muss ich hin!
Im ersten Stock gibt es aber noch eine Empore, die geöffnet ist. Es sind nicht viele Leute hier. Ich will mich gerade in die erste Reihe setzen, da sehe ich, dass 6 Kopfhörer installiert sind. Davor eine kleine Tafel mit einer Information, was man hört. Es sind alles Stücke von Bach. Die werden hier auch aufgeführt.
Ich sitze also mit erhöhtem Blick in diese wunderschöne Kirche und lausche Bach. Ich will allen Stücken lauschen und mir für jedes die Zeit nehmen, die es verdient.
Das 5. Stück ist das Brandenburgische Konzert No. 3
Ich sitze wieder auf der Kirchenbank und lausche der Musik als plötzlich ein Sonnenstrahl in den Altarraum scheint und ihn erhellt. Und dann verschlägt es mir den Atem! Im perfekten Einklang mit der Musik und im gleichen Rhythmus wie die Musik ändert sich die Intensität des Lichtes, wird schwächer bei den leisen Tönen und heller bei den kräftigeren Passagen. Mir läuft ein Schauer über den ganzen Körper! Das ist pure Magie. Und ich bin die einzige, die an diesem Wunder teil hat. Ich bin wie verzaubert, mein Herz rast und ich fühle mich mal wieder so gesegnet.

Dann verschwindet die Sonne wieder. Das letzte Stück hör ich mir nicht mehr an. Ich mache mich auf den Weg zum Kuppelgang.
Ich schwebe eher die Treppen rauf als dass ich laufe.
Der erste Rundgang ist innen, quasi am Fuße der Säulen, da wo auch die Heiligen stehen und die Stadt überblicken.

An einer Stelle kann man durch eine Kanzel in den Dom schauen, jetzt aber von noch viel weiter oben.
Und dann geht es eine richtig schmale Gittertreppe nach ganz oben. Eigentlich hab ich meine Höhenangst ganz gut im Griff, aber bei dem Aufstieg ist mir doch sehr mulmig zumute. Aber was soll ich machen. Mit Menschen vor mir und hinter mir in diesem engen Gang gibt es nur eine Richtung: nach oben.
Dafür wurde ich mit einem atemberaubenden Blick belohnt. Berlin lag mir zu Füßen und die Engel schauten auf mich 🙂
Das kleine Büchlein hab ich mir gekauft um meine Kirchengeschichten aufzuschreiben. Werde ich auch tun, aber dann kommen sie hierher.
FEELING SO BLESSED
Liebe Marieke, ich danke Dir für den „kleinen“ Ausflug in den großen Dom. Wer Augen hat, der sieht einfach ALLES. Sei ganz herzlich umarmt. Bis bald, hoffentlich. Andreas
Lieber Andreas!
Der Fuchs im „kleinen Prinz“ sagte: „Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“ und manchmal ist das Wunderbare doch sichtbar.
Fühl dich auch geherzt.
Bis bald
Liebe Marieke, was du hier zauberst mit diesen Geschichten in deinem Blog ist außergewöhnlich und wunderschön. Ich war noch nie in jenem Dom. Ich durfte heute dabei sein. Du schaffst es, selbst Bach hörbar werden zu lassen. Danke für diese warme Licht-Reise. Für deine Foto-Slide-Show und die sanften Übergänge. Danke für tolle Foto-Momente. Danke, für diese friedvolle Stimmung. Sie kam hier an.. Ein Büchlein – genau der richtige Ort für deine Segnungen. Ein Büchlein voller Segnungen – gute Idee. Gesegnet bist du wahrlich. Und dieser Schal…schick, schick,..o mei o mei….Amma…ich kann es nicht fassen….:)
Es lächelt in mir.
Danke.
Liebe Martina!
Ich danke dir herzlich für deine Worte. Ich glaube ich habe es schon mal geschrieben, aber es macht mir mit so große Freude zu schreiben, weil ich mich auch immer auf deine Kommentare freue. 😀
Und dass ich dich mitnehmen kann in meine Geschenken freut mich ausserordentlich. Damit macht alles auch einen Sinn.
Einen dicken Kuss
Raum überflutende Worte, die durch meine Augenlider hindurchdringen und just im Moment mitten in meinem Herzen landen.
D)
Und die Welt hebt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort…(Eichendorff) :
„Damit macht alles auch einen Sinn.“
Große Freude.
Danke, liebe Marieke
so schön geschrieben und beschrieben, ich konnte irgendwie dabei sein! wunderbar! ich komme nach berlin und möchte diesen dom sehen!! danke für diese wundervolle geschichte.